das kann ich für mich absolut bestätigen: unsere Eurasier sind Familienmitglieder und wichtiger Teil vom "Zuhause"!
das kann ich für mich absolut bestätigen: unsere Eurasier sind Familienmitglieder und wichtiger Teil vom "Zuhause"!

Der  E U R A S I E R  - meine persönliche Sicht & Erfahrung ... und Infos für alle Eurasier Welpeninteressenten/Innen:

 

Als Eurasierliebhaberin liegt mir sehr viel an dieser Rasse und ich liebe diese Hunde aus vielen für mich guten Gründen – aber das soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch Eurasier (wie jede andere Rasse oder Mischlinge) durchaus ihre „Ecken und Kanten“ haben. Und ehrliche Aufklärung finder ich wichtig, damit jede/r vernünftig entscheiden kann, ob diese Rasse auch wirklich passt.

 

Der Eurasier ist ein toller Familienhund und kann auch ein lieber Freund und Kamerad für die Kinder der Familie sein, aber er darf natürlich weder als Kinderspielzeug, noch als "Prestigeobjekt" dienen, sondern muss liebevoll und respektvoll als Familienmitglied behandelt werden! Auch wenn man diese liebenswerte Rasse so wie ich sehr schätzt, so ist und bleibt der Eurasier natürlich auch ein Hund und er sollte fair und artgerecht behandelt werden!

Bedenken Sie bitte auch, dass die Ursprungsrassen Chow-Chow, Wolfsspitz und Samojede jede für sich gewisse Rassemerkmale aufweisen, die durchaus berücksichtigt werden müssen. Bei manchen Eurasiern können zum Beispiel trotz der allgemein genannten Zurückhaltung bei Fremden durchaus die Freundlichkeit und das Temperament des Samojeden durchschlagen, andere Eurasier sind wiederum chowtypischer ruhig im Wesen und Fremden  gegenüber distanziert oder sehr zurückhaltend, bei manchen Eurasiern schlägt der wachsame und unternehmungslustige Wolfsspitz stärker durch. Was alle drei Ausgangsrassen gemeinsam haben: es sind "alte Rassen" und noch recht ursprüngliche Hund, die durchaus auch ihren "eigenen Kopf" haben können - und denen man im vernünftigen Rahmen auch gewisse Freiheiten und Eigenständigkeit lassen sollte, denn das gehört zu ihrem Wesen dazu!

 

Bei manchen Eurasiern ist der Jagdtrieb durch den Wolfsspitzeinfluss gering, aber es gibt auch Eurasier mit stärker ausgeprägtem Jagdtrieb, wo die Veranlagungen der anderen beiden Ursprungsrassen durch kommt! So ist z. B. die im Rassestandard angeführte, kurze Wesensbeschreibung sehr verallgemeinert und lässt sich laut Erfahrungen vieler Eurasierhalter in der Praxis vor allem zum Thema "kein Jagdtrieb" immer wieder auf die Probe stellen - darauf sollte jeder Eurasierinteressent ehrlich hingewiesen werden: nicht jeder Eurasier hat "keinen" oder nur "geringen" Jagdtrieb - es gibt auch Eurasier, die trotz guter Erziehung einen ausgeprägteren Jagdtrieb haben ... was im Hinblick auf die Ausgangsrassen eigentlich nicht allzu verwundern sollte! Damit könnten Spaziergänge oder Wanderungen in der freien (wildreichen) Natur dann eventuell an einer langen Leine ratsam sein - also nichts, was man nicht sinnvoll regeln könnte, aber es gehört auf diese Möglichkeit hingewiesen. Denn ich habe sowohl im privaten Bereich, als auch im Rahmen meiner Hundeschule immer wieder bestätigt bekommen: auch der Eurasier kann einen Jagd- und Beutetrieb haben! Zwar meist etwas anders oder abgeschwächter, als bei Rassen mit wirklich starkem Jagdtrieb, aber es sollte bedacht werden, damit es keine falschen Voraussetzungen für den Einzug eines Eurasiers gibt oder später diesbezüglich keine Enttäuschung aufkommt!

 

UND: jeder Eurasier ist ein wenig anders - es gibt DEN einheitlichen Eurasier nicht, er ist Individualist! So gibt es z. B. gegenüber fremden Personen sehr unnahbare, etwas zurückhaltende, neutrale oder auch sehr freundliche Typen Eurasier, darum sollte man sich auch die Elterntiere und dabei ganz besonders die Mutter gut ansehen, denn sie vererbt nicht nur ihre genetischen Anteile, sondern lebt den Welpen auch ihre Verhaltensweisen vor. Ist das Muttertier z. B. offen und freundlich, kann auch ein Großteil der Welpen eher in diese Richtung veranlagt sein - und umgekehrt natürlich genauso!

 

Der Eurasier ist sehr intelligent und kann damit gut zum angenehmen Begleiter seiner Familie erzogen werden, aber er zeigt von seiner Veranlagung in vielen Fällen auch mehr oder weniger Eigenständigkeit und hat keinen Hang zu bedingungslosem Gehorsam und strenger Unterordnung! Manche Eurasierhalter bezeichnen ihren Eurasier sogar als eher "katzenähnlich", was seine Eigenständigkeit betrifft. Aber mit liebevoller Konsequenz ist der Eurasier trotzdem sehr gut zum alltagstauglichen Familienhund erziehbar!

 

Wichtig! Man muss vorher genau prüfen, ob ein Hund im Allgemeinen und die Rasse Eurasier im Speziellen etwas für Sie, Ihre persönlichen Lebensumstände und Vorstellungen ist!

 

Umgang und Erziehung: Freude  hat man mit diesen liebenswerten „Bärchen“ nur, wenn man das Wesen mit den speziellen Charaktereigenschaften des Eurasiers kennt - und wirklich akzeptiert! Und wenn man seinen Eurasier sehr liebevoll behandelt, aber trotzdem von Welpenbeinen an konsequent erzieht. Ein Eurasier verträgt keinen Kasernenhof-Kommandoton oder stupide Unterordnung (kein "Abrichten"!), sondern eine faire und klare Linie, wo ihm konsequent gelernt wird, was erwünscht und was unerwünscht ist. Der Umgang mit dem Eurasier und seine Erziehung sollen sanft und liebevoll und harte Erziehungsmethoden und Strafen absolut TABU sein – der Eurasier ist trotz seiner gelegentlichen „Dickköpfigkeit“ ein hoch sensibler und noch sehr ursprünglicher Hund, das sollte man nie vergessen! Auch das überfallsartige Knuddeln der Menschen mag der Eurasier nicht – er sollte daher nicht als Schmusetier missbraucht werden, man soll nur streicheln oder kuscheln, wenn der Hund das auch möchte - also bitte keine sozialen „Überfälle“! Kein Hund mag dies, aber der Eurasier leidet meist stärker darunter bzw. entzieht er sich dem dann mit Meideverhalten!

 

Hundeschule mit dem Eurasier? Ratsam ist eine für den Eurasier  geeignete Hundeschule, die keine "Abrichtung", sondern wirklich positive Ausbildungsmethoden bietet und auf das spezielle Wesen des Eurasiers eingeht! Ein z. B. gut geführter Welpenkurs, wo die jungen Eurasier positive, kontrollierte Sozialkontakte zu gleichaltrigen Welpen haben und spielerisch mit der Grunderziehung begonnen wird, wo den HundehalterInnen auch qualifizierte Infos zu Verhalten und Körpersprache des Hundes gegeben werden, ist ratsam. Solche modernen Hundeschulen sind aber leider noch nicht überall zu finden, die Ausbildung bzw. der Beruf HundetrainerIn ist leider nicht gesetzlich geregelt und so bieten auch  selbsternannte Hundeprofis & Co meist mit plakativen Webeslogans und Versprechungen auf Webseiten oder Flyern ihre Dienste an - zum Leidwesen vieler Hunde! Kontakte zu qualifizerten, positiv arbeitenden Hundeschulen in ganz Österreich findet man bei der VÖHT (Vereinigung Österreichischer HundeverhaltestrainerInnen) bzw. bin ich bei der Suche nach einer für  Eurasier gut geeigneten Hundeschule gerne auch behilflich.

 

Im Allgemeinen wissen die meisten EurasierhalterInnen über die richtige Haltung und Erziehung der Rasse bescheid, aber es gibt leider auch ab und zu Menschen, die ihren Eurasier nicht gut behandeln, die entweder zu hart und streng mit ihm umgehen, die ihn sozial ständig mit „Zwangskuscheln- u. streicheln“ überfallen (Eurasier sind keine Teddybären, auch wenn sie so aussehen mögen!), die ihn nicht ausreichend bewegen oder beschäftigen, ihn zuviel alleine lassen (Eurasier sind am liebsten immer mit ihren Menschen zusammen!) oder die nötige liebevoll-konsequente Erziehung zum alltagstauglichen Gefährten vernachlässigen. In einigen Fällen kann dann natürlich auch ein Eurasier zum „Problemfall“ werden, der vom überforderten Halter im schlimmsten Fall abgegeben wird - was gerade für diesen sensiblen und sehr auf seine Familie bezogenen Hund ein sehr schlimmes Los ist! Und vor allem ist so etwas wirklich nicht (!) notwendig ...

... deshalb sollte es VORHER für jeden Welpeninteressenten eine unverbindliche, EHRLICHE Beratung rund um das Wesen und die Haltungsbedingungen des Eurasiers geben - egal ob vom Eurasierzuchtverein oder direkt vom Züchter!

 

Ist der Eurasier auch nach allen Informationen immer noch "DER Traumhund"? Und passt er wirklich gut zu den eigenen Lebensumständen, Vorstellungen, Persönlichkeit und auch der Familienstruktur? Ist tatsächlich genug Zeit für den Hund vorhanden, für Spaziergänge, Erziehung, Beschäftigung? Dass er inmitten der Familie als Familienmitglied leben kann und nicht stundenlang alleine sein muss? Gibt es keine fragliche Allergie (Hundehaarallergie) bei einem Familienmitglied? Ist man selbst auch körperlich fit genug, um dem Hund ca. 12-14 Jahre lang ein sicheres Zuhause mit ausreichend Spaziergängen, Beschäftigung und der nötigen Fellpflege bieten zu können?

 

Es passt alles gut? Dann wünsche ich viel Glück für einen Eurasierwelpen aus guter Zucht -

damit ein Eurasier das Leben als Freund, Partner und liebes Familienmitglied bereichert!

... unsere Eurasierhündinnen Ylvi und Ronja (beide stammen aus Schweden, Kennel "Balder-Balder")
... unsere Eurasierhündinnen Ylvi und Ronja (beide stammen aus Schweden, Kennel "Balder-Balder")

© Copyright Eder  -  Eurasier von Arrasino-Austria